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Wie & Warum du den Advanced Open Water Diver machen solltest

Warum sollte ich einen Advanced Open Water Diver machen? 18 m sind doch nun wirklich tief genug… 

Wenn du deinen Open Water Tauchschein gemacht hast, bist du jetzt vielleicht schon ein bisschen ins Tauchen verliebt und willst einfach nur mehr. Oder du bist vielleicht nur neugierig, aber noch ein bisschen unsicher, was es mit diesem ganzen Unterwasser-Atmen so auf sich hat. 

So oder so fängt der Spaß beim Tauchen erst nach deinem Open Water so richtig an. Jetzt heißt es Spaß haben und genießen – Fun Dives heißen ja nicht umsonst so! 
Wenn du aber neben dem Spaß, auch deine Fertigkeiten unter Wasser ausbauen willst, mehr Erfahrung und mehr Brevets haben möchtest, dann kommt jetzt das Advanced Open Water ins Spiel. 

Das AOW ist die erste Tauchzertifizierung für Fortgeschrittene und sie ermöglicht dir, tiefer zu tauchen, führt dich in neue Tauchumgebungen ein und baut auf den Fertigkeiten, die du im Open Water Kurs gelernt hast, auf. 

Viele Tauchplätze sind für Taucher, die eine „nur“ einen Open Water Tauchschein haben, nicht zugänglich, weil sie entweder tiefer als 18 m liegen oder du eben besondere Fertigkeiten und Erfahrung brauchst, um sie sicher zu betauchen. 
Darüber hinaus erfordern viele Tauchsafaris – die super sind, um einige der besten Tauchreviere der ganzen Welt zu erkunden – eine bestimmte Anzahl von Tauchgängen im Logbuch und manchmal auch ein Advanced Open Water.

step-by-step zum Advanced OPEN WATER diver

Advanced Open Water Diver

Solltest du das Advanced Open Water gleich nach dem OW machen?

Advanced Open Water Diver

Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten und jede Option hat ihre Befürworter. Die meisten Tauchbasen werden dich wahrscheinlich davon überzeugen wollen, deinen Advanced Open Water Kurs sofort nach Abschluss des OWs zu machen. Denn mit Kursen verdienen sowohl das Tauchzentrum als auch der Instructor das meiste Geld. Außerdem will ein Tauchlehrer auch möglichst viele Brevets vergeben, weil das für einen Schub auf der Karriereleiter sorgt. 

Ich bin nach meinem Open Water schon zwei Wochen später wieder nach Koh Tao und habe noch meinen Advanced Adventurer gemacht. Für mich war das die richtige Entscheidung, da ich bereits im Paradies war und mich sowohl auf der Insel als auch im Tauchzentrum auskannte. Ich hatte auch während des Open Water Kurses keine Probleme mit den Skills und so schien es sowohl finanziell als auch zeitlich sinnvoll, meine Tauchausbildung einfach fortzusetzen, während ich in Thailand war.

So machst du deinen Open Water Tauchschein!

Ich hab diese Entscheidung zwar nicht bereut, aber ich habe unterschätzt, wie grün ich noch war, nachdem ich mit meinem Advanced Open Water fertig geworden bin. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich während meiner Kurse insgesamt 9 Tauchgänge gemacht und dazu noch eine Handvoll Fun-Dives. Wie wenig Erfahrung ich eigentlich hatte, hab ich erst gemerkt, als ich auf einer Tauchsafari in Sipadan kurz danach war. Letztendlich macht eben doch Übung den Meister und nicht die Brevetierungsstufen!

Aber wenn du easy die Möglichkeit hast, deinen Advanced Open Water Kurs direkt nach deinem ersten Tauchschein zu machen, mach es einfach. Besonders wenn du einen Instructor hast, den du magst, und an einem Ort bist, wo du die Abenteuertauchgänge nach deinem Gusto aussuchen kannst (es macht keinen Sinn, Fish ID zu wählen, wenn du eigentlich davon träumst, an der Titanic zu tauchen!).

Wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen, dann warte lieber noch ein bisschen. Nimm dir Zeit und mach Fun-Dives unter verschiedenen Bedingungen und mit verschiedenen Buddies – so lernst du nämlich auch eine ganze Menge.

wie läuft der Advanced Open Water Diver ab?

Ein Advanced Open Water gibt dir einen ersten Einblick in verschiedene Tauchumgebungen- und -arten (z. B. Wracktauchen, Strömungstauchen) und verbessert die grundlegenden Fertigkeiten, die du während deines Open Waters gelernt hast.

Das Setup für ein SSI oder PADI Advanced Open Water Diver ist ziemlich ähnlich (ich nehme an, dass es bei den anderen Tauchverbänden genauso aussieht, kann da allerdings nicht aus Erfahrung sprechen). In deinem Kurs machst du 5 Freiwassertauchgänge, die sogenannte Abenteuertauchgänge.

Diese Tauchgänge entsprechen dem ersten Tauchgang eines Spezialkurses, sodass du von verschiedenen Spezialitäten einen Eindruck erhältst. Obligatorisch ist Tieftauchen und Unterwasser Navigation. Die anderen 3 kannst du frei wählen, wobei deine Wahl sowohl von deinem persönlichen Interesse als auch deinem Lehrer und dem Ort abhängen wird. 

Außerdem musst du passend zu deinen gewählten Abenteuertauchgängen ein bisschen Material online oder im Buch nachlesen, aber zum Glück gibt es keine Prüfung.

Voraussetzungen für das AOW

Advanced Open Water Diver

Es gibt nicht viele Voraussetzungen, um mit deinem Advanced Open Water zu beginnen. Du musst allerdings ein zertifizierter PADI Open Water Taucher oder ein PADI Junior Open Water Taucher sein. Alternativ brauchst du ein gleichwertiges Brevet von einem anderen Tauchverband.

Um den Junior Advanced Open Water zu absolvieren, musst du mindestens 12 Jahre alt sein. Nach der Zertifizierung darfst du bis zum Alter von 15 Jahren dann bis zu 21 m tauchen. Wer älter ist, wird zum AOW und darf wie die Erwachsenen bis auf 30 m. 

Außerdem brauchst du ein Tauchmesser / Schneidewerkzeug, einen Kompass sowie einen Tauchcomputer / ein Zeitmessgerät & eine RDP-Tabelle. Erkundige dich vorher bei deinem Tauchzentrum, was du brauchst und ob du die Ausrüstung gegebenenfalls auch leihen kannst. 

Für einige Abenteuertauchgänge brauchst du noch mehr Ausrüstung, wie zum Beispiel beim Sidemount-Tauchen oder beim Tauchen im Trockentauchanzug. 

Welche Abenteuertauchgänge gibt es?

Für das PADI Advanced musst du auf jeden Fall Tieftauchen und Unterwasser Navigation machen. 

Tieftauchen ist besonders wichtig, denn dabei lernst du, wie sich Tiefe und damit erhöhter Druck auf deinen Körper auswirken. Du wirst feststellen, dass dein Luftverbrauch möglicherweise ansteigt und du öfter etwas Luft in deine BCD füllen muss, um neutral tariert zu bleiben. 

Außerdem lernst du, wie du deinen Tauchgang planst, deinen Atemgasvorrat managest und wie sich Gasnarkose auf deinen Körper auswirkt. Letzteres kann in größerer Tiefe passieren, weil dann die Stickstoffsättigung deinen Körper aufgrund des erhöhten Drucks stärker beeinflusst.

Stickstoffnarkose ist an sich nicht gefährlich, da ihre Auswirkungen nach einem leichten Anstieg wieder nachlassen. 

Allerdings kann sie deine Nerven- und Muskelfunktion beeinträchtigen, zu schlechtem Urteilsvermögen und Euphorie führen. Gasnarkose ist ein bisschen wie betrunken sein (man nennt sie auch den Martini-Effekt) – darum ist es beim Tieftauchen wichtig, auf die Anzeichen einer einsetzenden Gasnarkose zu achten. So lernst du, wie du ihr entgegenwirken kannst, bevor du vielleicht leichtsinnig wirst und dich dabei in eine potenziell gefährliche Situation bringst. Jeder Taucher ist anders und es ist gut möglich, dass du bei deinem Tieftauchen noch gar nichts spürst. Für viele setzt Gasnarkose erst nach 30 m Tiefe ein, aber es ist auf jeden Fall gut, darauf vorbereitet zu sein. 

Viele Instructor machen bei diesem Tauchgang Spiele, um deine Reaktionen und Denkfähigkeiten „unter dem Einfluss“ zu testen und zeigen dir, wie Farben verblassen, je tiefer man taucht.

Du musst allerdings beachten, dass du nach Abschluss deines Advanced Open Water Kurs bis auf 30 m darfst. Um tiefer zu tauchen, musst einen Spezialkurs zum Deep Diver machen. Das Tieftauchen beim AOW kannst du dir allerdings als ersten Freiwassertauchgang des Deep Divers anrechnen lassen. 

Advanced Open Water

Bei der Unterwasser Navigation lernst du, einen Kompass Unterwasser zu benutzen und wie du natürliche Orientierungspunkte nutzt, um deinen Weg zu finden. Normalerweise übst du erst mal an der Oberfläche, bevor du mit deinem Kompass untertauchst, denn das ist gar nicht so leicht, wie es sich anhört. Unterwasser musst du dann mit dem Kompass hin und her oder im Quadrat tauchen. 

Außerdem lernst du, wie du auch ohne Kompass die Richtung Unterwasser bestimmen kannst, wie lang deine Flossenschläge sind und wie du deine Navigationsfähigkeiten verbesserst.

Die anderen 3 Abenteuertauchgänge hängen ganz von deinen Interessen, deinem Standort und deinem Tauchlehrer ab. Ein fester Favorit von vielen ist Tarierung in Perfektion, auch Peak Performance Buoyancy oder kurz PPB genannt – mit gutem Grund! Tarierungskontrolle ist eine der wichtigsten Fertigkeiten, die ein Taucher haben kann und in diesem Kurs lernst du ein gute Tricks, wie es richtig geht. Übung macht zwar auch hier immer noch den Meister und die deine Tarierungskontrolle verbessert sich, je mehr du tauchst, aber dieser Abenteuertauchgang ist ein guter Start. 

Ich habe auch einen Wracktauchgang und einen Nachttauchgang gemacht. Zugegebenermaßen hat mich zum Nachttauchgang nur mein niedlicher Instructor mit seinem Augenaufschlag überzeugt, denn ich fand die Idee, im Dunkeln ins Wasser zu springen, erst mal besonders nicht toll. Aber zum Glück war es letztendlich gar nicht so schlimm und ich bin seitdem ein großer Fan von Nachttauchgängen. 

An meinen Wracktauchgang erinnere ich mich nicht wirklich, ich wurde auch nach meinem Kurs kein expliziter Wrack-Fan. Aber an manchen Orten gibt es tolle Wracks und viele Taucher schwören darauf – wenn du also die Möglichkeit hast, sollest du es auf jeden Fall mal ausprobieren. Wer wie ich Freund von Anglerfischen ist, kann sich auch freuen – die leben recht oft in Wracks versteckt. 

Advanced Open Water Diver

Alternativ gibt es Tauchgänge aus den Spezialkursen zum Unterwasser Naturalist, Bootstauchen, digitale Unterwasserfotografie und vielen mehr, aus denen du auswählen kannst. Check vorher, welche verfügbar sind und welche dich am meisten interessieren. Das Advanced Open Water ist nicht nur super, um neue Fertigkeiten zu lernen, sondern auch, um erst mal in verschiedene Bereiche des Tauchens reinzuschnuppern. So kannst du sehen, was dir gefällt und in welchen Bereichen du vielleicht weitere Spezialkurse machen willst.

PADI Advanced Open Water Diver oder SSI?

Oh, das ist eine etwas knifflige Frage, denn das PADI Advanced Open Water ist nicht dasselbe wie ein SSI Advanced Open Water. Am einfachsten lässt es sich so zusammenfassen:

PADI Advanced Open Water = SSI Advanced Adventurer

PADI Advanced Open Water – 5 Abenteuertauchgänge, bei denen Tieftauchen und Unterwasser Navigation mit dabei sein müssen.

SSI Advanced Adventurer – 5 Abenteuertauchgänge.

Beide Kurse haben auch einen kurzen Theorieteil, allerdings gibt es danach keine Prüfung.  Nachdem du einen dieser Kurse abgeschlossen hast, bist du ein sogenannter Advanced Open Water Diver (AOW) und darfst bis zu 30 m tauchen.

Wenn du dir allerdings die SSI-Webseite ansiehst, wirst du feststellen, dass es auch ein Brevet gibt, das sich SSI Advanced Open Water nennt. Was ist das? Dieses Brevet erhältst du nach Abschluss von 4 Spezialkursen, die normalerweise alle eine bestimmte Anzahl von Freiwassertauchgängen beinhalten. Zusätzlich benötigst du 24 Tauchgänge im Logbuch, um das SSI Advanced Open Water zu erhalten. Eigentlich ist das SSI Advanced Open Water  also kein Kurs, sondern nur ein Brevet, was du beantragen kannst, wenn du die damit einhergehenden Anforderungen erfüllst. 

Du bist also noch kein AOW im eigentlichen Sinne, wenn du dein SSI Advanced Open Water gemacht hast. Allerdings kannst du das SSI Advanced Open Water mit den SSI Advanced Adventurer kombinieren. Entweder kannst du deine Abenteuertauchgänge auf den entsprechenden Spezialkurs anrechnen lassen oder jeweils einen der Tauchgänge aus dem Spezialkurs für deinen Advanced Adventurer nehmen. 

Es gibt kein PADI-Äquivalent zum SSI Advanced Open Water.

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